Der sportliche Bobtail


„Was, ein Bobtail kann das auch?!?!“
ist eine von mir oft gehörte Bemerkung erstaunter
Zuschauer, wenn ich mit meinen Bobtails bei einem Agility-Turnier starte. Ja, tatsächlich, ein Bobtail kann das nicht nur, es macht ihm auch noch einen Riessenspaß.

Aber wie kommt man denn nun als Bobtailbesitzer auf den Hundesport?

Die Zeiten haben sich geändert, vorbei der Drill auf den Hundesportplätzen, wo mit harter Hand ein Schutzhund ausgebildet wurde. Heute ist das Angebot an sportlicher Betätigung mit dem Vierbeiner sehr vielfältig und man braucht auch als Bobtailbesitzer keine Berührungsängste in Sachen Hundesport zu haben.
Mit der richtigen Anleitung eines erfahrenen Trainers, Leckerchen und viel Lob gibt es fast nichts, was ein Bobtail nicht lernen könnte.

Eine sportliche Karriere beginnt meist ganz harmlos und „schleichend“:
Ein Bobtail kommt ins Haus, weil er so schön knuddelig aussieht, ein so tolles Wesen hat und überhaupt der Traumhund schlechthin ist. Also wird so ein grosser Teddybär angeschafft, und plötzlich stellt der „Neubobtailbesitzer“ fest - unter all dem Fell steckt doch tatsächlich ein Vierbeiner, der beschäftigt und erzogen werden will, damit er auch der liebenswerte Hausgenosse ist, den man sich gewünscht hat.

Das ist dann der Zeitpunkt, an dem Sie sich einmal nach einem Hundesportplatz in Ihrer Nähe umschauen sollten.

Oft werden Welpenspielstunden angeboten, eine gute Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen und seinen Vierbeiner spielerisch mit allerlei Neuem bekanntzumachen.

Im Anschluss an die Welpenspielstunde können Sie einen Erziehungskurs besuchen, in dem man die Grundkommandos wie „Sitz“ und „Platz“ etc. lernt und mit zunehmenden Alter Ihres Hundes langsam anfangen, das Gelernte auszubauen. Ist Ihr Bobtail dann  ein richtiger „Profi“ in Sachen Unterordnung geworden, kann man die Begleithundeprüfung ablegen.

Sind Sie jetzt so richtig auf den Geschmack gekommen und möchten Ihre Übungsstunden bei Wind und Wetter nicht mehr missen, dann können Sie sich weiteren sportlichen Herausforderungen stellen, wenn Ihr Bobtail mindestens 1 Jahr alt  und körperlich vollkommen gesund ist.
Wer gerne mit Rad und Hund unterwegs ist, kann auf eine Ausdauerprüfung hin trainieren. Da der Bobtail als Hütehund sowieso dafür gebaut ist, grosse Strecken zu absolvieren, dürfte das eine der leichteren Übungen für Ihren Vierbeiner sein.
Für alle Hundebesitzer, die selber gerne sportlich unterwegs sind, bietet sich der Turnierhundesport an.
Für den 2000 und 5000m Geländelauf braucht kein Bobtail extra zu trainieren, beim Vierkampf geht es allerdings nicht ohne Übung: bei den 4 Disziplinen - Unterordnung, Hürdenlauf, Slalomlauf und Hindernislauf - kommt es auf die Zusammenarbeit zwischen Hund und Hundeführer an. Dabei kommt Ihr Bobtail so richtig in Fahrt, ein Wettlauf mit Herrchen oder Frauchen kann fast genauso schön sein wie Schafe hüten!

Richtig zur Sache geht es auch beim  CSC - Combinations Speed Cup. Hier muss ein 3-teiliger Hindernisparcours von 3 Teams (=Hund und Hundeführer) in einer Art Staffellauf absolviert werden. Auf Turnieren sorgt der CSC beim Publikum  regelmässig für die grösste Begeisterung, vor allem Kinder und Jugendliche finden diese schnelle Sportart toll.

Zunehmender Beliebtheit erfreut sich in den letzten Jahren auch das aus England stammende Agility. Dabei soll Ihr Bobtail einen Hindernisparcours in der vorgeschriebenen Reihenfolge schnellstmöglich absolvieren.
Der Hundeführer hat dabei die bisweilen undankbare Aufgabe, seinen Hund mittels Körpersprache und Kommandos auf den richtigen Weg zu bringen - und das hört sich leichter an als es ist.  Manchmal hat man als Bobtailbesitzer in solchen Fällen schon ein wenig mit dem sprichwörtlichen Dickkopf zu kämpfen...
Da sich der Parcoursverlauf bei jedem Wettkampf ändert, ist nicht nur die körperliche Geschicklichkeit, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit Ihres Hundes gefordert.
Am besten Sie schauen sich einmal eine Agility-Vorführung  auf einer Hundeausstellung oder auf einem Turnier an - aber lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn sie die Hunde durch den Parcours rasen sehen: es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und alle diese Hundeführer haben viel Arbeit und Zeit in die Ausbildung ihrer Hunde gesteckt.

  So viel sportliches Engagement ist zuviel für Ihre Kondition?

Wie wäre es dann mit Obedience?  Diese Weiterentwicklung der Unterordnung fordert Sie und Ihren Bobtail vor allem geistig, denn es müssen allerlei knifflige Aufgaben gelöst werden. Obedience ist vor allem auch für ältere Hunde oder Hunde mit kleinen gesundheitlichen Problemen geeignet, da hier keine „grossen Sprünge“ gefordert werden.
Allerdings steckt Obedience in Deutschland noch in den Kinderschuhen, deshalb ist das Übungsangebot noch nicht so groß wie bei den anderen Hundesportarten.
Soweit ein kleiner Überblick über einige Möglichkeiten, sich auch mit einem Bobtail sportlich zu betätigen.
Ob Sie nun mit Ihrem Vierbeiner nur so zum Spaß trainieren oder sich dazu entschließen, sich auf Hundesportturnieren mit anderen Teams zu messen, in jedem Fall werden Sie dabei eines gewinnen: einen ausgeglichenen und zufriedenen Bobtail, der mit seinem Hundeleben so richtig glücklich ist !

Wenn Sie nähere Informationen zu einer der genannten Hundesportarten haben möchten, versuche ich gerne, Ihnen weiterzuhelfen. 
Birgit Herkenroth, Bushwagger´s, 
Email: birgit@bushwaggers.de Tel.: 02 602 / 69 724

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